„Stollen der Erinnerung“ geöffnet
STEYR. Anlässlich des Weltfrauentages am Dienstag, 8. März 2016 öffnet das Mauthausen Komitee Steyr den „Stollen der Erinnerung“ von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen und der Widerstandskämpferin Herta Schweiger sollen an diesem Tag besondere Beachtung finden. Mit 16 Jahren wurde das polnische Mädchen Leokadia Stanislawska 1942 nach Steyr verschleppt. Täglich musste sie 11 Stunden Zwangsarbeit leisten, die sie kaum schaffen konnte. Die Unterstützung der Arbeitkolleginnen half ihr die schwere Arbeit halbwegs zu bewältigen. Untergebracht war sie im Dunklhof-Lager in der heutigen Waldrandsiedlung. In selben Lager war auch Nina Kowaltschuk aus der Ukraine. „Wir wurden sehr schlecht versorgt“, sagte sie. „Das Essen war schwer hinunterzuschlucken“, pflichtete ihr Leokadia Stanislawska bei. Erst kürzlich konnten die Briefe der französischen Zwangsarbeiterin Paulette Callendreau übersetzt werden, die 1944 mit 22 Jahren bei einem Bombenangriff ums Leben kam. Ihr Grab gibt es bis heute am Steyrer Friedhof.
Die Krankenschwester Herta Schweiger gehörte einer illegalen kommunistischen Widerstandsgruppe an. Sie half KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern und sammelte Geld für Frauen und Kinder von verhafteten Nazi-Opfern. Im Polizei-gefängnis in Linz wurde sie zu Tode gefoltert.
Der Eintritt beträgt 7.- Euro (ermäßigt 5.- Euro). Aufgrund der Temperatur im Stollen – ca. 8°-12° Grad – wird warme Kleidung empfohlen.