Mehr als 120 Steine wurden am 9. November 2011 von den Anwesenden dem jüdischen Brauch gemäß und als würdiger Abschluss der Gedenkfeier an die jüdischen Pogrom-Opfer der nationalsozialistischen Reichskristallnacht“ bei der Shoah-Gedenktafel abgelegt. Neben vielen Einheimischen und den Vertreterinnen und Vertretern der Parteien, die am Massengrab der Todesmarsch-Opfer Kränze niederlegten, nahm auch eine Schulklasse aus Tirol an der Veranstaltung teil. Unterstützt durch den Chor Rechord“ unter der Leitung von Mag. Reinhard Brandstetter sowie der Gedenkrede von Dr. Brigitte Halbmayr, Mitarbeiterin des Instituts für Konfliktforschung und Präsidentin der Österreichischen Lagergemeinschaft Ravensbrück, fand das Gedenken dieses Jahr wieder in sehr stimmungsvoller Atmosphäre statt. Im Zentrum der Reden standen die Erinnerungen an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen sowie aktuelle Entwicklungen. Besonders berührend waren die Grußworte von Julia Szaszi aus Budapest, deren Vater beim Todesmarsch der ungarischen Juden im April 1945 erschossen wurde. Dem Brief hatte die Tochter auch ein Bild des Vaters beigelegt ein Gesicht, stellvertretend für die unzähligen Opfer.
Bei der anschließenden Veranstaltung Nur wer für die Juden schreit …“ füllte sich das evangelische Pfarrzentrum mit Besucherinnen und Besuchern, um den Vortrag von Dr. Johann Berger über Dietrich Bonhoeffer zu hören. Die Ausführungen über Leben und Werken des Theologen und Widerstandskämpfers wurden sehr gekonnt mit Zitaten aus den Bonhoeffer-Schriften kombiniert, die von Bernhard Schmalzel gelesen wurden. Auf diese Art und Weise wurde dem Publikum der menschliche und berufliche Werdegang Bonhoeffers auf sehr markante, vielfältige und umfassende Weise näher gebracht. Der HAK-Lehrerchor rundete u.a. mit Bonhoeffers Lied Von guten Mächten wunderbar geborgen“ den Abend hervorragend ab.